Angenommen, die gesamte Region ist nach kräftigen Regenfällen von einem Hochwasser betroffen. Was ist zu tun, wenn fehlender Strom die Versorgung in Krankenhäusern und Pflegeheimen schwierig werden läßt?
Mit diesem Ausgangsszenario wurde nicht nur der LuK-Stab des Landkreis Emsland am 29.Februar und am 01.März konfrontiert, sondern zeitgleich auch die Stäbe im Kreis Grafschaft Bentheim und Osnabrück. Unter der Gesamtübungsleitung der Polizeidirektion Osnabrück und der AKNZ waren an diesen beiden Tagen insgesamt 150 Personen an der „Bewältigung“ der Lage beteiligt.
Seit Tagen schon regnet es in Strömen. Das Wasser sucht sich seinen Weg in die Keller der Wohnhäuser. Besonders „betroffen“ war die Gegend um Haeslünne. Aber auch Papenburg, Meppen und Lingen hatte das Wetter schwer zu schaffen gemacht. Immer wieder fällt der Strom aus, Flüsse und Bäche in der gesamten Region treten über die Ufer. Ampeln sind ausgefallen, der Verkehr chaotisch, viele Straßen überflutet. Gleise der Deutschen Bahn sind unterspült worden, ein Zug auf dem Weg nach Lingen hatte keine Chance und entgleist. 66 Passagiere verletzt. Für zwei Menschen kam jede Hilfe zu spät. Kurzschlüsse lassen Heizungen ausfallen, nachts sinken die Temperaturen auf zwei Grad. Evakuierungszentren sind eingerichtet worden. So weit das Szenario der Übung.
Fest mit eingebunden in den LuK-Stab des Landkreis Emsland waren auch die Fachberater des THW. Hier vertreten durch Volker Neumann (OV-Lingen, Entscheider), Erik Büter (OV-Papenburg, Umsetzer) und Matthias Schmackers (OV-Lingen, Umsetzer). Sie konnten in den jeweiligen Schadenslagen das "Baukasten-System THW" anbieten und die erforderliche Hilfe dann über den normalen Anforderungsweg einleiten. So waren zu Spitzenzeiten 6 Technische Züge und 12 Fachgruppen im "Einsatz". Eine Besonderheit bestand darin, dass das THW in einem Einsatzabschnitt mit einer Fachgruppe Führung und Kommunikation eine Technische Einsatzleitung (TEL) stellte und alleinverantwortlich einen großflächigen "Stromausfall" im Bereich der Stadt Papenburg abarbeiten musste. Hierzu kam das durch das Einbinden der Fachgruppen Logistik Versorgung und Materialerhaltung, die für die Lage speziellen Fachgruppen autark arbeiten konnten und somit zur Entlastung anderer Einsatzkräfte sorgten.
Die beteiligten Beobachter der AKNZ und der Polizeidirektion waren zufrieden mit dem professionellen Team. Es gab aber auch im direkten Anschluss konstruktive Kritik, die in die Gesamtauswertung der Übung mit einfließen wird.
Bericht von Volker Neumann