36 Stunden Übung des OV Lingen

Der THW Ortsverband Lingen veranstaltet eine „Verlagerte Standortausbildung“ auf dem Wasserübungsplatz der THW Bundesschule Hoya.

Die Übungsleitung hatte zwei Tage Ausbildung an einem Stück geplant. 28 Helfer haben sich in das 160 km entfernte Übungsgebiet an der Weser begeben. Die Ausbildung begann am Freitag mit einer Teilalarmierung des Ortsverbandes um 16:00 Uhr. Sechs Einsatzfahrzeuge machten sich zu unterschiedlichen Zeiten auf den Weg. Zur Orientierung waren nur Karten zugelassen. Die drei Gruppen des Technischen Zuges werden durch den Zugführer koordiniert. Jede Gruppe hatte eine andere Aufgabe zu bewältigen. Die Fahrzeuge der Fachgruppe Wasserschaden konnten direkt mit ihrer schweren Pumpenausrüstung zum Übungsgebiet fahren. Die 1. Bergungsgruppe bekam den Auftrag noch Verbrauchsmaterial zu beschaffen und musste drei Positionen an fahren. Die 2. Bergungsgruppe musste unterwegs einen Reifenwechsel simulieren. Der Gruppenführer sollte alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen ergreifen, damit keine Verkehrsgefährdung entsteht und seine Helfer sicher arbeiten. Alle Aufgaben wurden erfolgreich erledigt. Wer gedacht hat, dass nach der Überfahrt um 23.30 Uhr Feierabend ist, sah sich getäuscht. Jetzt geht es erst richtig los. 
 Der Zugführer hat seinen Einsatzbefehlt bekommen, der sich aus folgender Lage ergibt: „Der Orkan "Marina" hat in der Nacht vom 27. auf dem 28. September in Norddeutschland schwere Zerstörungen angerichtet. Viele Gebäude und wichtige Infrastruktureinrichtungen der Ortschaft Barme wurden zerstört bzw. sind schwer beschädigt. Gewässer sind über die Ufer getreten und haben schwere Schäden verursacht. Verletzte Personen irren hilfesuchend durch die Ortschaft. Straßen und Verkehrswege sind teilweise unpassierbar. In der Ortschaft sind Brände ausgebrochen. Die Trinkwasserversorgung ist unterbrochen. Der TZ des OV-Lingen bezieht Quartier auf dem Gelände der Bundesschule in Barme und stellt die Einsatzbereitschaft her. Der TZ ist der THW-Führungsstruktur unterstellt, die von der Übungsleitung dargestellt wird.“ 

 Der Einsatzbefehlt lautet: „Das Technische Hilfswerk Lingen wurde mit zwei Bergungsgruppen und der Fachgruppen WP zur Rettung von Menschenleben, Tieren, Sachwerten und zur Herstellung einer Löschwasserversorgung über weite Strecken sowie dem Rohwassertransport für Trinkwasseraufbereitung angefordert. Die ÜL plant eine Einsatzdauer von 14 Tagen, dies ist vom ZTr. bei der Erstellung der Dienstpläne und der Versorgung des TZs zu berücksichtigen.

 Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen bringt ihre große Havariepumpe in Stellung. Die Hanibal fördert 5 cbm Wasser in der Minute, dass sind 300 cbm in der Stunde. Die Bergungsgruppen bauen vier verschiedene Schlauchbrücken für die 20 cm durchmessenden Schläuche. Dabei sind Straßen mit 4 Meter Höhe zu überbrücken, ein Bach mit 6 Meter Durchmesser und eine simple Überfahrbrücke für LKW. Die Straßenüberbrückung ist einmal aus Rundhölzern und einmal aus einem Einsatzgerüstsystem erstellt worden, vergleichbar mit einem Baugerüst.

 Das Schichtsystem wurde um 5.00 Uhr morgens empfindlich durch einen Alarm gestört. Zwei Personen wurden auf dem Gelände vermisst. Ein systematisches Absuchen eines fremden, 14 Hektar großen, unübersichtlichen Geländes bei Dunkelheit erfordert die volle Aufmerksamkeit aller Beteiligten. Nach einer Stunde waren die Personen in gefunden und versorgt, der Schichtplan kann wieder aufgenommen werden. Am Samstagmorgen waren alle Aufgaben erledigt. Der Nachmittag wurde noch mit leichter Ausbildung genutzt.

 Nach erfolgten Rückbau und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft konnte mit dem gemütlichen Teil der Übung begonnen werden. Im Rahmen der Kameradschaftspflege wurde noch gegrillt. Sonntagmorgen fuhren die Helfer im Konvoi nach Lingen.





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